Willicher Hauptausschuss mit Reihe von Entscheidungen: Behindertenbeauftragter bestätigt/ Straßenamens-Änderung definitiv
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Eine Reihe wichtiger Entscheidungen hat der Willicher Hauptausschuss (HuF) am Donnerstagabend bei seiner Sitzung im Ratssaal des Schlosses Neersen getroffen.
Zunächst stand der jährliche Tätigkeitsbericht des Behindertenbeauftragten Hans Lehmann auf der Tagesordnung. Dem Dank des Bürgermeisters Christian Pakusch wie der Ausschussmitglieder für die geleistete Arbeit schloss sich die einstimmige Wiederwahl Lehmanns für die nächsten zwölf Monate an.
Dank und Wiederwahl
Lehmann dankte – und verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass er noch im kommenden und im folgenden Jahr als Beauftragter zur Verfügung stünde – danach wolle er in Blick auf sein Alter kürzertreten:
„Nur, damit Sie sich alle darauf einrichten können, eine neue Person für diese Aufgabe finden zu müssen“
, so Lehmann.
Künftig Bruno-Schönewald-Straße
Einstimmig sprach sich der HuF für die Umbenennung der August-Peters-Straße in Schiefbahn aus. Die Straße wird nach Bruno Schönewald benannt: Er wurde 1937 als Sohn des Schiefbahner Juden Otto Schönewald (unser Bild) und seiner Frau Klara Wallach geboren; die Familie wohnte auf der Schiefbahner Königsheide und 1941 von Schiefbahn ins Ghetto Riga deportiert. Bruno Schönewald wurde dort im Juli 1944 siebenjährig ermordet. Schon im Mai letzten Jahres hatte der HuF ebenso einstimmig beschlossen, die August-Peters-Straße umzubenennen.
Hintergrund der Entscheidung: Der 1986 gestorbene Weihbischof August Peters steht auf einer Liste mit (mutmaßlichen) Tätern; das Bistum Aachen hatte Namen von 53 „Tätern und mutmaßlichen Tätern sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige und Schutzbefohlene“ veröffentlicht. Dabei wurden laut Bistum als Kriterien zugrunde gelegt, dass entweder eine einschlägige staatliche oder kirchenrechtliche Verurteilung vorliegt (dann Bezeichnung als „Täter“) oder es mindestens einen von der UKA (Unabhängiges Kommission für Anerkennungsleistungen auf Bundesebene) positiv beschiedenen Antrag auf Anerkennung des Leids gibt – dann wird die Person als „mutmaßlicher Täter“ bezeichnet.
„Der im Rahmen einer Plausibilitätsprüfung erfolgte Bescheid stellt für das Bistum Aachen einen hinreichenden Tatverdacht für die Annahme dar, dass es sich um einen mutmaßlichen Täter handelt“
, so das Bistum seinerzeit.
Gewerbesteuer auf Rekordkurs
Mit einer guten Nachricht hatten Bürgermeister Christian Pakusch und Kämmerer Dr. Raimund Berg die Sitzung eröffnet: Die Gewerbesteuereinnahmen bewegen sich 2024 in der Stadt Willich auf Rekord-Kurs: Mit 60,7 Millionen Euro ist aktuell ein neuer Höchststand (bisheriger Spitzenwert 55 Millionen) erreicht.
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Alle Unterlagen zur Sitzung wie immer im Ratsinformationssystem der Stadt.