Jenny Servos war das jüngste von sechs Kindern des Anrather Juden Meier Servos und der Fanny Abraham.
Mit ihrer Freundin Josefine Derks gründete sie 1924 im elterlichen Haus Bahnstraße 39 das Textileinzelhandelsgeschäft "Servos und Derks". Josefine Derks, die nach gewerberechtlichen Bestimmungen alleinige Eigentümerin war, stellte dabei das Kapital, Jenny Servos die Räumlichkeiten.
Obwohl Jenny Servos nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus dem Geschäft ausschied, wurde es von den diesen weiter als "jüdisches Geschäft" angesehen. Die örtliche Parteileitung rief zum Boykott auf, und die Anrather Bevölkerung wurde gewarnt, dort einzukaufen.
Im April 1938 zog sie zu ihrem Bruder Max nach Krefeld. 1939 emigierte sie in die Niederlande, wobei Josefine Derks ihr dabei behilflich war, Einrichtungsgegenstände und Mobiliar über die Grenze zu schaffen. Über Den Haag kam sie nach Amsterdam. Dort heiratete sie einen Louis Levi und wohnte unter dem Namen Jenny Levi-Servos im Haus Bronckhorststraat 34.
Am 25.5.1942 wurde sie von Westerbork ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 28.Mai ermordet wurde.
"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist" ( Gunter Demnig )
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