Siegmund Kaufmann wurde Landwirt und Viehhändler. 1906 heiratete er Josephine Kamp. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Thekla (*1907), Elisabeth Herta (*1908), Ernst (*1910) und Fritz (*1912) hervor. Eine weitere Tochter, Ruth-Lotte, verstarb im Kleinkindalter. Die Familie Kaufmann lebte in Schiefbahn im Haus Hochstraße 25 später dann in der Schulstraße 2.
1938 wurde Siegmund Kaufmann untersagt, sein Gewerbe als Viehhändler weiter auszuüben. Stattdessen musste er Zwangsarbeit verrichten, sein Arbeitsbuch trug die Nummer 182/88317.
Im Oktober 1941 nach Litzmannstadt deportiert
Am 26. Oktober 1941 wurde er mit seiner Familie von Schiefbahn nach Düsseldorf gebracht und am nächsten Tag in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Dort mussten sie mit insgesamt 66 Personen im Zimmer 6 der Kollektivunterkunft Fischstraße 21 leben.
Der Zimmernachbar Max Abraham aus dem „Düsseldorfer Kollektiv" berichtete in einer Postkarte an das Ehepaar Josef Strauss in Mönchengladbach:
„Wir sind mit vielen Verwandten und Freunden zusammen, natürlich ununterbrochen mit meiner Schwester, auch mit der großen Familie Kaufmann."
Die für den 11. Mai 1942 vorgesehene Deportation mit dem VIII. Transport in das Vernichtungslager Chełmno konnte Siegmund Kaufmann dank seiner Frontkämpferauszeichnung aus dem Ersten Weltkrieg für sich und seine Familie abwenden.
1942 im Ghetto verstorben
Am 17. Mai 1942 zog die Familie gemeinsam innerhalb des Ghettos in die Wohnung 2 in der Sperlinggasse 16. Dort verstarb Siegmund Kaufmann am 13. Juli 1942.
Seine Frau, die Kinder Thekla, Ernst und Elisabeth sowie Enkelsohn Herbert wurden noch im selben Jahr in Chelmno ermordet, seine Schwestern Theodora und Ella im Ghetto Riga.
"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist" ( Gunter Demnig )
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