Nachdem dem Vater die Ausübung seines Gewerbes als Viehhändler untersagt worden war, sah sich die Familie 1938 gezwungen, ihre Wohnung aufzugeben und in das Haus der befreundeten Familie Kaufmann ( Willicher Straße 7 ) zu ziehen. (GA Schiefbahn 1542)
1941 wurde die Familie Rübsteck von Düsseldorf aus ins Ghetto Riga deportiert. Werners Vater Albert wurde bei einem Arbeitseinsatz in Salaspilsk 1942 erschossen, Mutter und Schwester 1943 nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.
Werner Rübsteck arbeitete in einer Gummifabrik der SS außerhalb Rigas. 1944 wurden die letzten Juden aus Riga ins Konzentrationslager Stutthof gebracht, von dort aus kam er auf eine Danziger U-Boot-Werft, wo er als Schweisser arbeiten musste. Anfang 1945 erkrankte er an Typhus und entging nur knapp dem Tod. Im März 1945 wurde er von der Roten Armee befreit und kehrte am 21.Juni nach Schiefbahn zurück.
Werner Rübsteck beschloss, nach Israel auszuwandern und nahm an Vorbereitungskursen für Auswanderer teil. Ab 1946 half er in Marseille bei der Organisation der illegalen Einwanderung nach Palästina. 1947 schiffte er sich dann selbst nach Israel ein und ging in den Kibbuz Kfar Hahoresh bei Nazareth. Dort lernte er auch Livia "Lilly" Schwab kennen, eine Holocaust-Überlebende aus Budapest. 1948 kämpfte er im Unabhängigkeitskrieg für den jungen Staat Israel, in Haifa wurde er dabei schwer verwundet.
1949 heirateten Werner Rübsteck und Lilly Schwab. Das Ehepaar bekam zwei Kinder: Ruth (geb.1950) und Anat (geb.1955). 1963 verließ die Familie den Kibbuz und zog nach Kiryat Biyalik bei Haifa. Dort wurde er Betriebsleiter eines Marmorwerks. Er verstarb im April 2011.
"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist" ( Gunter Demnig )
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