Der letzte Feierabendmarkt war abfallarm angelegt/Feedback durchweg positiv/Saisonbilanz ist komplett mehr als erfreulich
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Der Herbst ist da, der Sommer durch, und damit ist auch die Saison in Sachen Feierabendmarkt Willich gelaufen – Anlass genug für Marc-Thorben Bühring vom Stadtmanagement der Willicher Wirtschaftsförderung, einen Strich unter die Veranstaltungen zu ziehen und Bilanz zu ziehen.
Zunächst zum letzten Markt, der ja erstmals abfallarm angelegt war: Es gab, so Bühring, überwiegend positive Rückmeldungen der Besucher vor Ort. Bühring hat mit vielen Besuchern gesprochen und Zustimmung erfahren. O-Töne: „Ob ich jetzt meinen Müll zur Tonne bringe oder den Weg zum Pfandzelt habe, da gehe ich lieber zum Pfandzelt.“ „Vom Teller finde ich schmeckt es ohnehin besser.“ "Endlich mal nicht von Pappe oder Plastik essen."
Allerdings müsse, so Bühring, auch geprüft werden, ob Porzellan dauerhaft einsetzbar ist: Faktoren wie Gewicht, Bruch und damit einhergehend Gefahren durch Scherben sowie generelle Verfügbarkeit müssten halt bei der Umsetzung berücksichtigt werden. Auch habe es, so räumt Bühring ehrlich ein, „wirklich nur vereinzelt“ Stimmen gegeben, die das Pfandsystem nicht begrüßen – aus welchen Gründen auch immer.
Gäste gut informiert
Viele Gäste hatten bereits im Vorfeld vom neuen Ansatz gehört, manche mussten noch von den Händlern aufgeklärt wurden. Bühring:
„Ob Gläser und Geschirr in einem System zu vereinheitlichen sind, muss man prüfen. Das würde für die Gäste nur eine Anlaufstelle bedeuten – dann müssten allerdings Abläufe und Platzbedarf angepasst werden, jetzt gab es kurze bis gar keine Wartezeiten bei der Rückgabe. Weitere Herausforderung: Die Auswahl an Anbietern wird dadurch sicher nicht größer.“
Müll wurde deutlich reduziert, „wenn auch nicht unbedingt so sehr wie erhofft“ – abgesehen vom kaum vermeidbaren Verpackungsmüll der Händler sind vor allem Pizzakartons sowie Verpackungen von umliegender Gastronomie in den Mülltonnen gelandet. „Dennoch konnte der Gesamtmüll um rund ein Drittel - gemessen an den gefüllten Mülltonnen - reduziert werden.“
Ein Ergebnis: Es geht
Die jetzt im Pilotprojekt gemachten Erfahrungen werden nun gemeinsam mit dem Abfallbetrieb des Kreises Viersen ausgewertet und mit anderen Kommunen aus dem kreisweiten Arbeitskreis erörtert. Dabei stellt sich unter anderem die Frage stellen, ob ein solches System dauerhaft angeboten werden kann, welche Mehrkosten dabei entstehen oder welche Alternativen es gibt. Bühring: „Denkbar sind auch Szenarien wie ein Spülmobil, allerdings hat die Recherche im Vorfeld gezeigt, dass hier Themen wie Wasserversorgung, Anbieter und Personal deutlich komplexer sind als vermutet.“
Natürlich könnte auch eine Lösung sein, dass jeder Händler eine eigene Lösung anbieten muss – was den Kreis der Anbieter freilich wahrscheinlich weiter verkleinert. Der Versuch hat auf jeden Fall gezeigt, dass es praktikable Lösungen gibt - Frage ist nur, welche man sich kann und will man sich leisten und welche lässt sich am besten für alle Beteiligten, also Veranstalter, Anbieter und Besucher, umsetzen.
Apropos Bilanz kurz ein Rückblick auf die Feierabendmarkt-Saison generell: Von April bis September gab es sechs Veranstaltungstermine jeweils am letzten Freitag im Monat als gesetztem Termin.
„Unabhängig von Brückentagen oder Ferien ist der Marktplatz jedes Mal sehr gut besucht gewesen. Dabei waren im Schnitt mehr als 12 Aussteller vor Ort, die überwiegend aus dem Stadtgebiet kommen, ergänzt um Anbieter aus dem direkten Umland.“
so Bühring.
Start der Erfolgsgeschichte 2019
war 2019 Erstmalig umsetzt wurde der Feierabendmarkt 2019 und ist aus dem Veranstaltungskalender der Stadt nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil, die Besucher wünschen sich sogar eine Ausdehnung auf die Wintermonate, wie man unter anderem Kommentaren in den sozialen Medien entnehmen konnte.
„Was wir dieses Jahr an positiven Rückmeldungen zum Feierabendmarkt von Händlern und Besuchern erhalten haben, ist sehr erfreulich. Wir sind froh, damit Akzente in unserer Stadt setzen zu können und freuen uns, dass die Händlerschaft diese Plattform mehr und mehr nutzt, um den Besuchern mit ergänzenden Angeboten ein tolles Erlebnis zu bieten und gleichzeitig auf sich aufmerksam zu machen. Eine Win-Win-Situation für alle. Zusammen mit den Veranstaltungen des Werberings haben wir ein tolles Portfolio und freuen uns umso mehr, wenn dies weitere Mitstreiter dazu animiert, eigene Formate zu entwickeln und umzusetzen – und dabei unterstützen wir im Rahmen der Möglichkeiten natürlich gerne.“
so Bührings abschließende Bilanz.