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Wo das Problem liegt, was die Stadt tut

Betreuungssituation in städtischen Kitas/Beigeordnete Dr. Sarah Bünstorf erläutert auf FAQ-Liste Hintergründe und städtische Aktivitäten


Datum

Dr. Sarah Bünstorf
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© © Privat / Dr. Sarah Bünstorf

Das Problem hat Willich weder exklusiv, noch ist es hausgemacht – es belastet aber auch viele Familien in der Stadt Willich ganz konkret: Die personelle und damit die Betreuungssituation in den städtischen Kindertagesstätten ist nach wie vor angespannt. 

Was natürlich auch die für diesen Bereich zuständige Beigeordnete Dr. Sarah Bünstorf umtreibt. Bünstorf: „Die Betreuungssituation in den Kitas zu stabilisieren, ist Dreh- und Angelpunkt unserer täglichen Arbeit. Dabei habe ich vollstes Verständnis, dass der Frust bei allen Betroffenen groß ist. In erster Linie versuchen wir natürlich daran zu arbeiten, dass es besser wird. Wo das nicht oder nicht so schnell gelingt, wie wir uns das alle wünschen, wollen wir zumindest möglichst transparent sein.“ 

Darum hat sie jetzt eine sechsseitige Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen (eine sogenannte Liste mit Antworten auf „FAQ“, die Abkürzung für die englische Phrase „Frequently Asked Questions“) erstellt, die zur Information der betroffenen Familien beiträgt: Wie kommt es zu dem Engpass, was tut die Stadt proaktiv dagegen…

„Die Idee, eine solche Liste häufig gestellter Fragen und Antworten online bereit zu stellen, kam mir in wiederholten Gesprächen mit betroffenen Eltern und dem Jugendamtselternbeirat. Ziel ist, die Gründe und unsere mannigfaltigen Aktivitäten zur Verbesserung der Situation transparent darzustellen – was wir tun, aber auch, wo wir auf unserer Ebene an Grenzen stoßen“

so Bünstorf.  

Grafik Kita Betreuungsstunden
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© © Betrieb Kita

Unter anderem stellt das Papier darauf ab, dass sich in den letzten Jahren viele Rahmenbedingungen verändert haben: die gesetzlichen Ansprüche auf Kindertagesbetreuung sind massiv ausgebaut worden (unter anderem Anspruch auf einen Betreuungsplatz in ab dem 1. Geburtstag), Eltern sind in größerem Umfang berufstätig, Kinder besuchen die Einrichtungen nicht mehr drei, sondern oft vier oder fünf Jahre. Und das zu längeren Betreuungszeiten: zwei Drittel aller Betreuungsplätze sind 45-Stunden-Plätze. Außerdem gibt der Betreuungsschlüssel bei jüngeren Kindern und von Kindern mit besonderem Förderbedarf (Inklusion) einen überproportional hohen Personalbedarf vor. Also ist der Personalbedarf in Kindertageseinrichtungen landes- und bundesweit massiv gestiegen, und – die Stadt hat in den letzten Jahren in großem Umfang neues Personal ausgebildet und eingestellt: Während 2019 Erzieherinnen und Erzieher im Umfang von 142 Vollzeitkräften in städt. Kitas beschäftigt waren, waren es 2024 schon 180, eine Steigerung um knapp 27 Prozent. Der hohe Bedarf und die große Konkurrenz auch zu anderen städtischen und freien Trägern von Kindertageseinrichtungen machen es trotzdem im Einzelfall schwierig, Lücken zuverlässig zu vermeiden. 

Nachbesserung Kibiz  

Weiterer entscheidender Punkt:  Aus Sicht der Kommunen berücksichtigt der vom Kibiz (Kinderbildungsgesetz NRW) vorgesehene und auch refinanzierte Personalschlüssel weniger Personalstunden, als mit einem ausreichenden Puffer für Krankheitsfälle tatsächlich vor Ort benötigt werden – wobei hier freilich nachgebessert wird: Das zuständige Ministerium hat Ende 2024 informiert, dass mit Hochdruck an einer Revision des Kibiz gearbeitet wird. 

Grafik Kita Personalentwicklung
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© © Betrieb Kita

Bünstorfs Papier gibt Antworten auf eine ganze Reihe weiterer Fragen; unter anderem welche Rolle Erkrankungen und Beschäftigungsverbote bei den Engpässen spielen, wie sich die Situation in anderen Kommunen verhält, wie Kinder ausgewählt werden, die im Rahmen von Notbetreuung einen Platz erhalten – und vor allem, was die Stadt in Sachen Fachkräftegewinnung unternimmt. Unter anderem gibt es Dauer-Stellenausschreibungen, grundsätzlich unbefristete Einstellungsangebote, Werbung auf allen gängigen Portalen des öffentlichen Dienstes und in Stellenbörsen von Hochschulen. Auch neue Wege werden beschritten: Teile eines Imagevideos, das für die Willicher Tageseinrichtungen produziert wurde, werden als sogenannter „Funnel“ (englisch für Trichter) in Kombination mit einer wirklich sehr simplen, niedrigschwelligen Kontaktaufnahmemöglichkeit in den einschlägigen Sozialen Medien an potentiell interessierte Nutzergruppen ausgespielt –was, so Bünstorf, bereits „zu etlichen vielversprechenden Kontakten mit potentiellen neuen Fach- und Ergänzungskräften geführt“ hat. 

„Dabei weiten wir die Personalsuche gezielt auch auf Ergänzungskräfte und Studierende in sozialen Berufen aus, um alle Spielräume zu nutzen, die die Personalverordnung uns jetzt und künftig gibt, schreiben jedes Jahr sowohl Plätze für die praxisintegrierte Ausbildung, wie auch Plätze für Praktika im Anerkennungsjahr aus und arbeiten mit allen einschlägigen Berufskollegs in der Region zusammen.“

so Bünstorf. Auch sogenannte „Kita-Zusatzkräfte“ sollen eingesetzt werden: Diese Kräfte können zwar für den Mindestpersonalschlüssel (Fach- und Ergänzungskräfte) nicht angerechnet werden, können aber das pädagogische Personal bei nicht-pädagogischen Arbeiten entlasten: „Aus den vielen positiven Erfahrungen mit unseren Alltagshelferinnen wissen wir, dass diese Form der Unterstützung für die Teams eine echte Entlastung bedeutet.“

Bünstorf abschließend: „Es bleibt ein komplexes Problem – aber wir sind wirklich auf vielen verschiedenen Wegen unterwegs, das Ganze im Sinne der Eltern und der Kinder perspektivisch zu verbessern.“ 

Hinweis

FAQ-Liste 

Das komplette FAQ-Papier findet sich hier

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